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Captcha – Was ist das und wobei soll es helfen?

Captcha ist eine Abkürzung und steht für „Completely Automated Public Turing test to tell Computers and Humans Apart“, was zu gut deutsch so etwas wie einen Mechanismus bedeutet, damit Mensch und Computer unterschieden werden können.

Dabei findet der Einsatz vorwiegend dort statt, wo es mittels eigens dafür entwickelten Programmen, sogenannte Robots oder einfach nur Bots, zu Manipulationen oder Missbrauch bei der Verwendung bestimmter Internet-Dienste kommt. So zum Beispiel kann versucht werden, massenweise E-Mail-Adressen bei einem kostenlosen Provider registrieren zu lassen, um diese anschließend für Spamming zu ge- oder besser gesagt missbrauchen. Da das Spam-Phänomen und ähnliche Unarten im Web immer mehr Verbreitung finden, sind auch die Captchas immer häufiger anzutreffen.

In der Regel handelt es sich um sog. Challenge Response Tests, d.h. der Anwender wird aufgefordert, eine bestimmte Aufgabe zu lösen und deren Lösung wird dann an das Programm zwecks Überprüfung zurückgesandt. Wenn diese Aufgabenstellungen für den Menschen recht simpel sein mögen, so stellen sie dennoch für eine Maschine eine gewisse Herausforderung dar. Dies ist nicht zuletzt darin begründet, dass die kognitiven Fähigkeiten eines Menschen die eines Computers bei weitem übertreffen. Als Beispiel mag die häufig anzutreffende Verzerrung bei der Darstellung des jeweiligen Textes sein. Was für das menschliche Auge, wenn auch nicht auf den ersten, so mindestens auf den zweiten Blick, ohne Weiteres zu identifizieren ist, würde für den Computer eine recht aufwendige Programmierung voraussetzen.

Was einen gewissen Schutz gegen unbefugte Manipulationen darstellen mag, betrifft andererseits im negativen Sinne eine Gruppe von Usern, die durch die Verwendung von Captchas ausgeschlossen werden, obwohl sie nichts Böses im Sinne hatten. Die Rede ist beispielsweise von Menschen, die an starken Sehbehinderungen leiden. Aber selbst wenn die bildbasierte Darstellung um akustische Effekte ergänzt wird, so bleibt zumindest der Zugang für taube Menschen verschlossen.

Davon abgesehen wird derzeit mit programmtechnischen Anti-Maßnahmen gegen die schützende Wirkungsweise von Captchas stark gekämpft. Somit auch ein weiterer Grund, um bei der Entwicklung der letzteren einen neuen Weg einzuschlagen. Um die Unterscheidung zwischen Mensch und Maschine treffen zu können, müssen sich die Entwickler derzeit auf die drei Sinne: Sehen, Hören und Tasten beschränken. Dabei ist der Tastsinn bisher weitgehend unberücksichtigt geblieben und es wäre doch wenigstens ein Ansatz, sich hierauf bei der Entwicklung von Sicherheits-Technologien zu fokussieren.

Eine echte Alternative zu den Captchas scheint es momentan nicht zu geben. Wohl existiert eine ganze Reihe an Filtern und anderer Anti-Spam-Software , je nachdem, um welches Einsatzgebiet es geht. Auch sind die Captchas selber mittlerweile in vielerlei Varianten – angefangen von kleinen Rechenaufgaben, über Animationen bis hin zum 3D.

Dafür aber wurde mit dem reCaptcha ein Weg gefunden, wie die bestehenden Mechanismen auch auf eine andere Weise sinnvoll genutzt werden können. Einige amerikanische Wissenschaftler hatten die Idee, Captchas quasi als Unterstützung beim Scannen von Büchern einzusetzen. Die hierbei nicht erkannten Wörter werden als im Internet als Captchas verwendet und dienen so auf zweierlei Art und Weise – sie helfen nicht nur gegen Spam, sondern sind überdies für eine Sache nützlich, von der die Allgemeinheit profitiert.